Tönnies will klimaneutrales Fleisch

Clemens und Maximilian Tönnies fordern die Branche auf, den Wandel in der Schweineproduktion schnell zu vollziehen.

Auf dem Deutschen Fleisch Kongress 2021 Mitte November forderte Clemens Tönnies die Politik auf, für einen schnellen Umbau der Tierhaltung nach dem Borchert-Plan einzutreten. Der Unternehmer und Chef des größten Schlachtkonzerns Deutschland befürchtet, dass es sonst zu einem massiven Höfesterben kommt und die Schweineproduktion ins Ausland verlagert wird.

Auch sein Unternehmen wolle sich anpassen und neu ausrichten. Inzwischen würden bei Tönnies 70 % der geschlachteten Schweine in den Haltungsformen 2 bis 4 produziert. Mit den Landwirten werde klar kommuniziert, dass sie sich bei einem Umbau oder Neubau von Ställen an den höheren Tierwohlstandards orientieren sollen, berichtete Sohn Maximilian Tönnies. Der 31-Jährige steht vor dem Sprung an die Spitze von Europas größtem Fleischkonzern.

Nicht erst der gemeinsame Auftritt von Clemens und Maximilian Tönnies auf dem Fleischkongress zeigt, dass der Fleischkonzern sein Image verbessern möchte. Hierfür hat das Schlachtunternehmen unter anderem die Agenda T30 mit Nach­hal­tigkeitszielen für das Jahr 2030 formuliert. Dazu Clemens Tönnies: "Unser Unternehmen möchte all den Menschen Antworten geben, die wegen der Themen Klima, Tierwohl und Gesundheit Vorbehalte gegen den Fleischkonsum haben. Deshalb werden wir unter anderem künftig klimaneutrales Fleisch produzieren.

Ein solches Produkt, kombiniert mit einem hohen Tierwohlniveau, sei weltweit vermarktungsfähig. Der Fleischkonzern plane ab Anfang 2023 auf die Verfütterung von Sojabohnen zu verzichten, die auf ehemaligen Regenwald- und Savannenflächen angebaut werden.


Mehr zu dem Thema