VEZG muss Druck nachgeben

Die Schlachter forderten bereits länger eine Preiskorrektur.

Die VEZG hatte sich lange gegen eine Absenkung der Notierung gestellt, doch in der laufenden Woche musste man dem Druck der Schlachter nachgeben und den Preis um 5 Cent auf nun 2,25 €/IDX herabsetzen. Die Ursachen dafür liegen nicht im Lebendmarkt. Das Angebot an schlachtreifen Tieren fällt nach wie vor nicht zu groß aus und fließt relativ geräuschlos ab. Das belegen auch die höchstens marginalen Verschiebungen bei den Schlachtgewichten in den letzten Wochen.

Probleme bereitet seit Monaten der Fleischmarkt. In den europäischen Staaten bleibt die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. Auch der sonnige September konnte hier keine entscheidenden Impulse setzen und die wohl letzten Grillfleisch-Werbeaktionen in diesem Jahr brachten nicht mehr die erhofften Umsätze. In einer Marktanalyse vom deutschen Branchenprimus Tönnies ist die Rede davon, dass zusätzlich zur verhaltenen Vertriebssituation bei den Edelteilen auch die Verkaufspreise für Abschnitte und Nebenprodukte wie Knochen, Fette, Schwarten und Leber sinken. Auf diese Marktsituation hätten in der letzten Woche bereits Spanien, Dänemark und Polen reagiert und die Schweinepreise reduziert, heißt es weiter.

Neben dem innereuropäischen Geschäft schwächelt zudem der Drittlandexport. Hier müssen sich die EU-Exporteure mit der Billigkonkurrenz z. B. aus Brasilien messen. Angesichts der für den Weltmarkt vergleichsweise hohen Erzeugerpreise in den EU-Ländern ein schwieriges Unterfangen, so die einhellige Meinung der Schlachtkonzerne.

Um ihrer Forderung nach einer Preiskorrektur Nachdruck zu verleihen, drosselten sogar einige Abnehmer auf der Roten Seite ihre Schlachtungen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Fleischverarbeiter die Marktaussichten für die kommenden Wochen eher als trüb einschätzen und sie bei diesem Preisniveau auch ungerne Ware einfrieren.