Viehvermarktung: In Niedersachsen fusionieren drei Unternehmen

Zukünftig treten die RVV, die EGO und die EGF gemeinsam im Viehgeschäft auf.

Der Raiffeisen Viehverbund eG (RVV) fusioniert gleich mit zwei Erzeugergemeinschaften - mit der Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG (EGO) und mit der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsferkel im Raum Osnabrück eG (EGF) - zur „stärksten Viehvermarktung“ Niedersachsens.

Heinrich Meyer-Hanschen als Vorsitzender des Aufsichtsrates erklärte, dass man gemeinsam mit den Mitgliedern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Genossenschaft zu einer der führenden Viehvermarktungsorganisationen in Niedersachsen im Sinne der Landwirte ausgebaut hat. „Wir haben zurzeit ein Feuerwerk der Verunsicherung in allen Bereichen der Landwirtschaft! Speziell in diesen Zeiten ist eine starke und solide Genossenschaft ein Fundament, auf das die Mitglieder bauen können“, so Meyer-Hanschen weiter.

Auf der Tagesordnung der Generalversammlung standen schwerpunktmäßig der Jahresbericht 2021, sowie die im Anschluss stattgefundene Verschmelzung mit EGO und der EGF. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied Patrick Wilkens berichtete ausführlich über die geschäftliche Entwicklung des zurückliegenden Jahres.

Obwohl die gesamte Viehbranche mit rückläufigen Umsatzzahlen zu kämpfen hat, konnte die RVV ihren Marktanteil behaupten und in einzelnen Segmenten sogar weiter ausbauen. Dieses spiegelte sich auch in dem vorgelegten Jahresabschluss 2021wieder, der mit einem Gewinn von 345.038,63 € nach Steuern schloss. Um auch zukünftig den Ansprüchen unserer Mitglieder gerecht zu werden, wurden auch im letzten Jahr wieder in verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte (Fuhrpark, IT, etc.) investiert.

Im Geschäftsjahr 2021 konnte die RVV rd. 1,3 Mio. Schweine und 1,34 Mio. Ferkel sowie knapp 40.000 Rinder, somit insgesamt mehr als 2,7 Mio. Tiere, vermarkten. Zusammen mit den sonstigen Erlösen ergibt sich ein Gesamtumsatz von 277 Mio. €. Aus dem ausgewiesenen Jahresgewinn soll laut Beschluss der Versammlung eine Dividende in Höhe von 3,5 % auf die Geschäftsguthaben der Mitglieder an diese ausgeschüttet werden. Der restliche Gewinn wird den Rücklagen zugeführt.

In der Zukunft wird der Zusammenhalt auf der „grünen Seite“ zwischen den landwirtschaftlichen Produzenten und den Vermarktungsbetrieben immer mehr an Bedeutung gewinnen, so Patrick Wilkens in seinem Jahresbericht. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben die Mitglieder des RVV und die Mitglieder der EGO sowie der EGF die Verschmelzung der drei Unternehmen mit überwältigender Mehrheit von jeweils 100% beschlossen - gemäß dem genossenschaftlichen Prinzip – gemeinsam stark!

Dies bekräftigten die Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Meyer-Hanschen (RVV), Henning Upmeier (EGO) und Andreas Kroll (EGF) für die verschmelzenden Genossenschaften.

„Diese Kooperation bietet uns die Möglichkeit, den Anforderungen an eine moderne und zukunftsorientierte Landwirtschaft zu entgegnen. Vor dem Hintergrund sich stetig veränderter Rahmenbedingungen ist die rechtzeitige Weichenstellung ein klares Signal in Richtung Zukunft für die Mitglieder und Mitarbeiter aller an der Fusion beteiligten Genossenschaften“, so Stefan Meyer (Vorstandsvorsitzender RVV) weiter.

„Um den marktbeherrschenden Strukturen auf der Abnehmerseite gerecht zu werden, ist es erforderlich, sämtliche Kräfte der grünen Seite zu bündeln, um eine optimale Vermarktung der Schlachttiere zu erreichen“, ergänzte Anne Hillebrand (Vorstandvorsitzende EGO).

Die tierische Veredelung befindet sich speziell in Deutschland im größten Strukturwandel der letzten 50 Jahre. Hierzu müssen wir die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkennen und die Veränderungen aktiv mitgestalten. „Das sind wir unseren Mitgliedern schuldig!“, befand Andreas Dauwe (Vorstandsvorsitzender EGF).

Bei den Wahlen zum Vorstand und zum Aufsichtsrat wurden die Mitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Darüber hinaus wurden von der EGO Anne Hillebrand in den Vorstand und Andreas Dauwe, Ferdinand Uetrecht sowie Jan Helmingsmeier in den Aufsichtsrat mit aufgenommen. Von Seiten der EGF sind von nun an Ingo Osterheide im Vorstand und Bernd Kaase, Wilhelm Schade sowie Helge Niedringhaus im Aufsichtsrat vertreten.

Die gemeinsame RVV wird mit einem Umsatz von rd. 360 Mio. € mehr als 3,00 Mio. Tiere im Jahr handeln. Mit einem Eigenkapital von rund 16,0 Mio. € ist man für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet. Das Fundament der Genossenschaft bilden rund 1.200 Mitglieder.


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