Westfleisch passt Verträge an

Den Zuschlag von 1 ct auf die VEZG-Notierung gibt es künftig nur noch für ITW-Tiere mit 5xD.

In einem Rundschreiben informiert das Münsteraner Unternehmen Westfleisch seine Lieferanten über die neuen Vertragsbedingungen ab dem 1. Januar 2022. Die Kernbotschaft: Der bisherige Bonus von 1 Cent pro Kilogramm Schlachtgewicht auf die VEZG-Notierung fällt künftig für alle Mäster mit Bestschwein-Verträgen weg. Einen Cent Aufschlag auf die Notierung erhalten die Vertragsmäster nur noch, wenn sie bei der Initiative Tierwohl (ITW) mitmachen und Ferkel deutscher Herkunft einstallen (5xD). Westfleisch behält sich außerdem vor, den Wochenpreis für die Vertragsbetriebe künftig zu differenzieren. So sollen Qualitätsprogramme, ITW oder die Herkunft der Tiere künftig eine Rolle bei der Preisgestaltung spielen können. Der Fleischbetrieb rät seinen Lieferanten außerdem bis spätestens zum 15. Januar ITW-Verträge abzuschließen und die Umsetzung möglichst bis zum 1. April anzustreben.
Westfleisch begründet seine Anpassung insbesondere mit geänderten Nachfragebedingungen aus dem Lebensmittelhandel. Hier sei mehr denn je die Versorgung der heimischen Konsumenten und eine nachhaltige Wertschöpfung im deutschen Lebensmittelhandel im Fokus, so der Fleischbetrieb.

SUS meint: Die neuen Preiskonditionen für Betriebe mit deutschen Ferkeln sind ernüchternd. Viele Praktiker hätten sich einen echten Preisaufschlag für 5xD gewünscht. Stattdessen reicht die Mast deutscher Ferkel für die Westfleischbetriebe künftig nur aus, um dasselbe Preis- bzw. Zuschlagslevel wie im letzten Jahr zu erzielen. Mäster mit ausländischen Ferkeln sind ab 2022 schlechter gestellt.