Bundestierschutzbeauftragte unterstützt Verbandsklagerecht bei Tierwohlthemen​ ​

Ariane Désirée Kari will Rechtslücken beim Tierschutz ausmerzen.

Sage niemand, dass die Ampel ihre Pläne nicht verwirklicht. Mit dem heutigen Amtsantritt der neuen Bundestierschutzbeauftragten Ariane Désirée Kari ist jedenfalls ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung umgesetzt. Bei der Vorstellung der neuen Bundesbeauftragten meinte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir heute in Berlin, dass Deutschland beim Thema Tierschutz noch einen weiten Weg vor sich habe. Die gelte auch für den Umgang mit den Mitgeschöpfen, dass vom Kuscheltier bis zur „gelegentlichen“ Einstufung anderer Tiere als „Massenware“ reiche. „Veränderungen sind möglich“, betonte Özdemir.

Dafür nötig ist nach seiner Darstellung jemand, der das Ganze „von außen“ im Blick behält, fachlich unabhängig und weisungsfrei Bundesregierung und Bundestag berät und die Akteure an einen Tisch bringt. Das soll aus Sicht des Ministers eine zentrale Aufgabe der Bundestierschutzbeauftragten sein. Unter diesen Voraussetzungen sei er überzeugt, dass „der Tierschutz in unserem Land strukturell als auch institutionell weiter gestärkt wird“.

Ariane Désirée Kari wurde 1987 in Pforzheim geboren. Sie ist seit 2016 in der Stabsstelle der Landestierschutzbeauftragten am Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg tätig und übernahm hier 2017 das Amt der stellvertretenden Landestierschutzbeauftragten. Nach erfolgreicher Approbation als Tierärztin im Jahr 2012 qualifizierte sich Kari 2015 im Rahmen einer Weiterbildung zur Amtstierärztin und erwarb 2019 die tierärztliche Zusatzbezeichnung Tierschutz. Seit 2022 ist sie außerdem Fachtierärztin für Tierschutz.

Kari kündigte zum Amtsantritt an, dass sie den Tierschutz für alle Tierarten vom Haustier bis zum Nutztier in den Fokus nehmen werde. Schwerpunkte will sie zu Beginn bei den rechtlichen Rahmenbedingen setzen, die nach ihrem Empfinden heute beim Tierschutz noch zu große Lücken aufweisen. Auch in der Ausbildung will sie das Thema stärker verankern, als es bisher der Fall ist. Kari plant in diesem Zusammenhang bereits die Etablierung einer Jahrestierschutztagung für Veterinäre.