Asyl für Leicoma?

Die ASP wird für regionale Schweinerassen zur Gefahr, vor allem in Ostdeutschland.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat jüngst eine aktualisierte Ausgabe der Roten Liste der gefährdeter Nutztierrassen veröffentlicht. Derzeit sind 56 Nutztierrassen von Pferd, Rind, Schwein, Schaf und Ziege als gefährdet eingestuft. Beim Schwein gehören u.a. die Bunten Bentheimer, die Rassengruppe der Sattelschweine sowie das Leicoma-Schwein dazu.

Als Erfolg bezeichnet die BLE die jüngere Zuchtgeschichte des Leicoma-Schweins. Vor einigen Jahren sei die in der ehemaligen DDR entstandene Rasse fast ausgestorben gewesen; nur noch ein Betrieb in ganz Deutschland habe solche Zuchttiere gehalten. Doch durch ein aktiv betriebenes Erhaltungsprogramm des Hybridschweinezuchtverbands Nord/Ost hätten weitere Betriebe hinzugewonnen und der Bestand vorerst stabilisiert werden können.

Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen haben laut BLE Fördermaßnahmen für die Rasse implementiert. Doch durch die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) seien auch die Bestände gefährdeter einheimischer Schweinerassen bedroht. Angeordnete Biosicherheitsmaßnahmen, wie das Verbringungsverbot von Tieren oder schlimmstenfalls die Keulung ganzer Bestände, könnten das Aussterben gefährdeter Rassen beschleunigen. Deshalb wurden der Bundesanstalt zufolge bereits erste Tiere zu Züchtern in andere Regionen Deutschlands verbracht, um die Restpopulationen besser zu schützen.

Die Broschüre „Einheimische Nutztierrassen in Deutschland und Rote Liste gefährdeter Nutztierrassen 2021“ steht zum Download bereit.