Die Mehrheit der deutschen Ferkelerzeuger und Mäster möchte nach dem Verbot der betäubungslosen Kastration auf den chirurgischen Eingriff an den Ferkeln verzichten. Das zeigt eine Umfrage, an der bundesweit 339 Sauen- und Mastbetriebe teilnahmen. Die Betriebe halten zusammen fast 160 000 Sauen sowie knapp 800 000 Mastschweine.
Es ist das gesamte Spektrum, vom kleinen Familienbetrieb bis zur ostdeutschen Großanlage, vertreten. Der überwiegende Teil der Rückmeldungen stammt aus Nordwest-deutschland. Organisatoren der Umfrage sind vier Ferkelerzeuger aus dem Münsterland.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Mehr als 45% der Befragten sprechen sich für die Eberimpfung ab 2021 aus (siehe Übersicht).
Weitere 37% der Ferkelerzeuger und Mäster präferieren die Ebermast.
Weiter kastrieren wollen nur gut 17% der Teilnehmer. Davon setzen gut 9% auf die Narkose mit Isofluran.
Die Injektionsnarkose mit Azaperon/Ketamin können sich nur knapp 8% der Betriebe vorstellen.
Süddeutsche Betriebe wollen häufiger an der Kastration festhalten.
Ostdeutsche Betriebe sehen kaum eine Zukunft in der Kastration.
Fazit: Über 80% der Befragten würden gern auf die Kastration verzichten. Tierschützer werden dies begrüßen. Doch ob der Markt derart viele unkastrierte männliche Ferkel aufnimmt, ist angesichts der Vorbehalte gegen Jungeber mehr als fraglich.