NL: Mehr Schweine, aber weniger Gülle exportiert

Im ersten Halbjahr 2023 ist der Schlachtschweineexport nach Deutschland leicht gestiegen, während die Gülleausfuhr stark zurückging.

Obwohl in den Niederlanden der Schweinebestand schrumpft, wurden von dort im ersten Halbjahr 2023 mehr Schlachtschweine in andere EU-Länder exportiert als im Vorjahreszeitraum. Wie aus den vorläufigen Daten der niederländischen Unternehmensagentur RVO hervorgeht, waren es rund 29.700 Stück bzw. 6,8 % Mastschweine mehr als von Januar bis Juni 2022.

Vor allem der Export nach Deutschland erhöhte sich im betrachteten Zeitraum um fast 45 % auf 398.300 Tiere. Aus der deutschen Schlachtstatistik lässt sich schlussfolgern, dass die niederländischen Schweine vor allem in Nordrhein-Westfalen an den Haken gingen. Denn dort erhöhte sich die Zahl der ausländischen Schlachttiere im ersten Halbjahr um gut 100.000 Stück. Andere EU-Länder wie Belgien, Polen und Spanien hingegen verbuchten deutlich geringere Schlachttierimporte aus Holland.

Die Ferkelexporte aus den Niederlanden legten um rund 16.000 Tiere auf insgesamt 2,88 Mio. Stück ebenfalls zu. Auch hier bleibt Deutschland mit 1,45 Mio. Ferkeln wichtigster Kunde. Nach Belgien, Polen und Italien hingegen verkauften die Niederländer merklich weniger Jungschweine als im Vorjahr.

Die Ausfuhr von Schlachtsauen hingegen war etwas rückläufig. Zwar erhöhten sich die Exporte ins Bundesgebiet leicht um 1,1 % auf 101.130 Sauen. Dafür brachen jedoch die Schlachtsauenverkäufe nach Italien und Spanien deutlich ein. Zweitwichtigster Kunde für niederländische Schlachtsauen bleibt Kroatien mit rund 60.500 Tieren.

Als Absatzmarkt für niederländischen Tierdung hingegen hat die Bundesrepublik leicht an Bedeutung verloren. In Summe passierten von Januar bis März 2023 392.100 t Gülle und Mist die deutsch-niederländische Grenze – 12,2 % weniger als ein Jahr zuvor. Die gelieferte Phosphatmenge reduzierte sich um 5,1 % und die Stickstoffmenge um 7,4 %. Auf Tierarten bezogen brachten die Niederländer 48 % weniger Schweine- und 33,6 % weniger Rindergülle über die Grenze. Bei Geflügelmist betrug das Minus 22 %.