China: Schlachtindustrie soll stärker konzentriert werden

Während in Deutschland die regionale beziehungsweise die Schlachtung vor Ort gestärkt werden soll, will China genau den umgekehrten Weg gehen.

Das Pekinger Landwirtschaftsministerium hat vor Kurzem einen Aktionsplan zur „strengen Regulierung der Sicherheit beim Schlachten von Vieh und Geflügel“ veröffentlicht. Darin wird betont, dass bis 2025 die nationale Vieh- und Geflügelschlachtungsstruktur optimiert sowie die Sicherheit von Fleischprodukten weiter zu verbessern seien. Ein zentrales Element hierbei ist, die Schlachtkapazitäten in den Hauptproduktionsgebieten der Viehzucht auszubauen beziehungsweise sie dorthin zu verlagern und Cluster zu bilden. Gleichzeitig sollen abgelegene, rückständige und kleine Schlachthöfe geordnet abgebaut werden. „Die zentralisierte Schlachtung von Rindern, Schafen und Geflügel wird solide vorangetrieben“, heißt es in dem Plan.

Die Regierung strebt eine räumliche Konzentration der Vieh- und Fleischproduktion, eine hohe Mechanisierung und Auslastung sowie eine bessere und überprüfbare Qualitätserzeugung an. Einhergehen soll dies mit einer höheren Biosicherheit sowie einer Umstellung des Transports von Schlachttieren hin zu mehr Fleisch. Die Provinzen und lokalen Gemeinden sind nun aufgefordert, bis Ende 2023 einen Entwicklungsplan für die Schweineschlachtungen und bis Ende 2025 solche für Rinder und Geflügel vorzulegen.

Veraltete Praktiken, wie manuelles Schlachten oder offene Schweinebrühkessel, sollen nach einer Übergangszeit nur noch in Ausnahmefällen erlaubt sein. Verstöße, wie illegales Schlachten, die Verarbeitung kranker Tiere oder die Injektion von Wasser oder anderer Substanzen in das Fleisch, sollen künftig härter bestraft werden. Um die Kontrollen der Veterinärgesundheitsinspektoren in den Schlachtbetrieben effektiver zu machen, ist eine landesweite Vereinheitlichung der Vorschriften geplant. Auch sollen die Schulungen und Weiterbildungen in diesem Bereich ausgebaut werden. Laut Ministerium gibt es in China bereits 200 Demonstrationsbetriebe als Vorbilder für die Schweineschlachtung. Deren Zahl soll durch Förderung auch bei anderen Tierarten wachsen. Einen Anreiz bietet dabei ein vom Ministerium vergebenes Label, das den Markenaufbau unterstützen soll.